Indian Act

Als Indian Act (frz. Loi sur les Indiens) wird ein kanadisches Gesetz von 1876 bezeichnet, das die rechtliche Situation der Indianer – die in Kanada First Nations genannt werden – bis heute zusammenfassend regelt (Erste Vorarbeiten seit 1874, deshalb wird in der Literatur oft auch dieses Jahr für den Indian Act genannt). Das Gesetz ist diskriminierend, da es den Rechtsstatus von First Nations-Angehörigen als deutlich niedriger im Vergleich zu Weißen definiert und Reservate für sie vorsieht, deren Regeln von Weißen bestimmt werden.

Es wurde vom kanadischen Parlament auf Grundlage des Constitution Act von 1867 beschlossen, das der Bundesregierung das ausschließliche Recht verlieh, in Fragen der Indianer und des für Indianer reservierten Landes (in Kanada reserve genannt) zu entscheiden. Das zuständige Organ für die daraus folgenden Regelungen ist das Department of Indian Affairs and Northern Development, eine für Indianerangelegenheiten (und die Entwicklung des Nordens) zuständige Behörde, die seit 2017 von zwei Ministerien geleitet wird. Die zuständigen Ministerinnen sind zugleich Superintendent General, Behördenchefs.

Dieses Indianergesetz bestimmt, wer als Indianer gilt, und wer nicht. Es weist den so definierten Menschen Rechte zu, bzw. schränkt sie ein. Nach der Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs und Section 35 des Constitution Act von 1982 werden allerdings zugleich die meist älteren Rechte aus früheren Verträgen anerkannt. Dazu zählen etwa die mit James Douglas geschlossenen Verträge in British Columbia oder die Numbered Treaties, die überwiegend Ende des 19. Jahrhunderts geschlossen wurden.


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